Derivative Finanzinstrumente und Sicherungsgeschäfte
Zu den vom Konzern eingesetzten derivativen Kontrakten zählen Swaps, standardisierte Terminkontrakte, Termingeschäfte, Optionen und ähnliche Kontraktarten. Im Rahmen der üblichen Geschäftstätigkeit wickelt der Konzern unterschiedliche Transaktionen mit derivativen Finanzinstrumenten sowohl zu Handels- als auch zu Sicherungszwecken ab. Der Konzern setzt derivative Instrumente ein, um den Bedürfnissen der Kunden hinsichtlich des Risikomanagements Rechnung zu tragen und Risiken des Konzernobligos zu steuern.
Im Einklang mit den Rechnungslegungsgrundsätzen des Konzerns zur Bilanzierung von Derivaten und Sicherungsbeziehungen, wie sie in Anhangangabe 1 „Wesentliche Rechnungslegungsgrundsätze und -einschätzungen“ beschrieben sind, werden alle Derivate zum beizulegenden Zeitwert bilanziert, gleichgültig, ob sie für Handels- oder Nichthandelszwecke gehalten werden.
Zu Handelszwecken gehaltene Derivate
Verkaufs- und Handelsaktivitäten
Die Mehrzahl der Derivatetransaktionen des Konzerns steht im Zusammenhang mit Verkaufs- und Handelsaktivitäten. Zu den Verkaufsaktivitäten gehören die Strukturierung und Vermarktung derivativer Produkte an Kunden, um diesen die Übernahme, Übertragung, Modifizierung oder Reduzierung von gegenwärtigen oder zukünftigen Risiken zu ermöglichen. Die Handelsaktivitäten umfassen Marktpflege- und Arbitrageaktivitäten sowie das Eingehen von Eigenhandelspositionen. Marktpflege beinhaltet das Stellen von Geld- und Briefkursen für andere Marktteilnehmer mit der Absicht, mithilfe von Margen und Volumina Erträge zu erwirtschaften. Durch Eingehen von Eigenhandelspositionen steuert der Konzern seine Risikopositionen in der Erwartung, von günstigen Entwicklungen der Preise, Zinsen oder Indizes zu profitieren. Bei Arbitrageaktivitäten werden Preisabweichungen zwischen Märkten und Produkten ermittelt, um daraus Gewinne zu erzielen.
Risikomanagement
Im Rahmen seines Aktiv-Passiv-Managements setzt der Konzern Derivate zu Sicherungszwecken ein, um sein Marktrisiko zu reduzieren. Dies erfolgt durch Absicherung spezifischer Portfolios festverzinslicher Finanzinstrumente und geplanter Transaktionen sowie durch eine strategische Absicherung des gesamten Bilanzrisikos. Der Konzern steuert Zinsrisiken aktiv, unter anderem durch den Einsatz derivativer Kontrakte. Der Einsatz derivativer Finanzinstrumente wird von Zeit zu Zeit innerhalb vorgeschriebener Grenzen entsprechend den Veränderungen der Marktbedingungen sowie den Charakteristika und der Zusammensetzung der betreffenden Aktiva und Passiva angepasst.
Derivative, die die Anforderungen an Sicherungsgeschäfte erfüllen
Für Derivate, für die die in Anhangangabe 1 „Wesentliche Rechnungslegungsgrundsätze und -einschätzungen“ beschriebenen Anforderungen erfüllt sind, wendet der Konzern die Bilanzierung von Sicherungsgeschäften an.
Absicherung des beizulegenden Zeitwerts
Der Konzern wendet die Absicherung des beizulegenden Zeitwerts mittels Zinsswaps und Optionen an, um sich gegen Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts festverzinslicher Finanzinstrumente infolge von Bewegungen der Marktzinssätze abzusichern.
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31.12.2013 |
31.12.2012 |
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in Mio € |
Aktiva |
Passiva |
Aktiva |
Passiva |
Derivate als Sicherungsinstrumente zur Absicherung des beizulegenden Zeitwerts |
2.810 |
200 |
7.990 |
2.455 |
Im Geschäftsjahr 2013 wies der Konzern einen Verlust von 2,4 Milliarden € (2012: Verlust in Höhe von 0,1 Milliarden €; 2011: Gewinn in Höhe von 2,2 Milliarden €) aus Sicherungsinstrumenten aus. Im gleichen Zeitraum belief sich der Gewinn aus den abgesicherten Grundgeschäften, der auf das abgesicherte Risiko zurückzuführen war, auf 1,7 Milliarden € (2012: Verlust von 0,4 Milliarden €; 2011: Verlust von 1,5 Milliarden €).
Absicherung von Zahlungsströmen
Der Konzern wendet die Absicherung von Zahlungsströmen mittels Zinsswaps, Aktienindexswaps und Devisentermingeschäften an, um sich gegen Risiken aus Schwankungen von Zinssätzen, Aktien und Wechselkursen zu schützen.
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31.12.2013 |
31.12.2012 |
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in Mio € |
Aktiva |
Passiva |
Aktiva |
Passiva |
Derivate als Sicherungsinstrumente zur Absicherung des beizulegenden Zeitwerts |
30 |
276 |
137 |
430 |
Berichtszeiträume, in denen mit dem Auftreten der abgesicherten Zahlungsströme gerechnet wird und wann diese voraussichtlich ergebniswirksam werden |
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in Mio € |
Bis 1 Jahr |
1 bis 3 Jahre |
3 bis 5 Jahre |
über 5 Jahre |
Zum 31. Dezember 2013 |
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Cashflow aus Aktiva |
80 |
110 |
53 |
136 |
Cashflow aus Passiva |
–25 |
–37 |
–37 |
–36 |
Netto-Zahlungsströme 2013 |
55 |
73 |
16 |
100 |
Zum 31. Dezember 2012 |
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Cashflow aus Aktiva |
80 |
133 |
89 |
262 |
Cashflow aus Passiva |
–26 |
–44 |
–33 |
–51 |
Netto-Zahlungsströme 2012 |
54 |
89 |
56 |
211 |
Diese erwarteten zukünftigen Zahlungsströme stehen im Wesentlichen im Zusammenhang mit dem größten Absicherungsprogramm des Konzerns, Maher Terminals LLC.
Absicherung von Zahlungsströmen |
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in Mio € |
31.12.2013 |
31.12.2012 |
31.12.2011 |
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Im Eigenkapital ausgewiesen1 |
–215 |
–341 |
–427 |
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davon terminierte Programme |
–16 |
–17 |
–26 |
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Ins Eigenkapital des Berichtszeitraums eingestellte Gewinne/Verluste (–) |
91 |
42 |
–141 |
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Aus dem Eigenkapital des Berichtszeitraums entnommene Gewinne/Verluste (–) |
–35 |
–45 |
–3 |
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Erfolgswirksame Ineffiktivität der Absicherung |
1 |
1 |
0 |
Mit Stand vom 31. Dezember 2013 wird der Zahlungsstrom mit der längsten Laufzeit im Jahr 2027 fällig.
Absicherung von Nettoinvestitionen
Der Konzern sichert sich über Devisentermingeschäfte und -swaps gegen Risiken aus der Umrechnung von Abschlüssen ausländischer Tochterunternehmen in die Bilanzwährung der Muttergesellschaft zu Kassakursen am Bilanzstichtag ab.
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31.12.2013 |
31.12.2012 |
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in Mio € |
Aktiva |
Passiva |
Aktiva |
Passiva |
Derivate als Sicherungsinstrumente in Absicherungen von Nettoinvestitionen |
1.171 |
141 |
244 |
790 |
Im Geschäftsjahr 2013 wies der Konzern Verluste von 320 Mio € (2012: Verluste von 357 Mio €; 2011: 218 Mio €) aus Ineffektivität der Absicherung aus, die das Forwardelement des Sicherungsinstruments enthält.