Liquiditätsrisiko ist das Risiko, das aus unserem potenziellen Unvermögen entsteht, alle Zahlungsverpflichtungen bei Fälligkeit zu erfüllen, oder unseren Zahlungsverpflichtungen nur zu überhöhten Kosten nachkommen zu können.
Unser Konzept für das Liquiditätsrisikomanagement spielte eine wichtige Rolle für die Erhaltung adäquater Liquidität und die Steuerung unseres Refinanzierungsprofils in 2013.
Konzept des Liquiditätsrisikomanagements
Der Vorstand legt die Liquiditätsstrategie, insbesondere die Risikotoleranz für Liquiditätsrisiken, basierend auf Empfehlungen des Capital and Risk Committee, fest. Der Vorstand überprüft und genehmigt mindestens einmal jährlich die gruppenweiten Limite zur Messung und Steuerung des Liquiditätsrisikos sowie den langfristigen Refinanzierungs- und Emissionsplan der Bank.
Unsere Treasury-Funktion ist für die Steuerung der Liquiditäts- und Refinanzierungsrisiken der Deutschen Bank weltweit, wie in der Liquiditätsrisikostrategie definiert, verantwortlich. Unser Konzept des Liquiditätsrisikomanagements ist zur Identifizierung, Bemessung und Steuerung unserer Liquiditätsrisikoposition vorgesehen. Liquidity Risk Control ist für das interne Reporting unserer Liquiditäts- und Refinanzierungslage verantwortlich, die mindestens wöchentlich im Rahmen der Liquidity Scorecard an den Vorstand berichtet wird. Zusätzlich ist Liquidity Risk Control für die Überwachung und die Validierung des Konzepts des Liquiditätsrisikos zuständig. Unser Liquiditätsrisikomanagement beginnt mit der Steuerung der innertäglichen Zahlungen (operative Liquidität), der Planung erwarteter Zahlungsströme und der Sicherstellung unseres Zugangs zu Zentralbanken. Es umfasst im Weiteren das taktische Liquiditätsrisikomanagement, das sich mit dem Zugang zu den besicherten und unbesicherten Finanzierungsquellen beschäftigt. Schließlich beinhaltet die strategische Komponente die Erstellung eines Fälligkeitsprofils sämtlicher Aktiva und Passiva in unserer Bilanz (Liquiditätsablaufbilanz) sowie die Festlegung unserer Emissionsstrategie.
Unser Cashflow-bezogenes Reportingsystem liefert tägliche Liquiditätsrisikoinformationen an das globale und lokale Management.
Stresstests und Szenarioanalysen spielen in unserem Konzept des Liquiditätsrisikomanagements eine zentrale Rolle. Hierzu gehört auch eine Bewertung der Liquidität der Aktiva, das heißt die Eigenschaften unserer Vermögenswerte unter verschiedenen Stressszenarien sowie der Finanzierungsbedarf aus bedingten außerbilanziellen Zahlungsverpflichtungen. Die monatlichen Stresstestergebnisse dienen zur Kalibrierung unserer kurzfristigen Profil-Limite für Wholesale-Refinanzierung (sowohl für unbesicherte als auch für besicherte) und sind ein entscheidendes Werkzeug, um innerhalb der generellen Liquiditätsrisikotoleranz des Vorstands zu bleiben.
Kurzfristige Liquidität und Refinanzierung über den Wholesale-Markt
Unser gruppenweites Reportingsystem verfolgt alle vertraglichen Cashflows aus der Refinanzierung über den Wholesale-Markt auf täglicher Basis über eine Zeitspanne von zwölf Monaten. Als Refinanzierung aus dem Wholesale-Markt betrachten wir zu diesem Zweck unsere unbesicherten Verbindlichkeiten, die in erster Linie durch unsere „Global Liquidity Management“-Abteilung erbracht wurden, sowie unsere besicherten Verbindlichkeiten, die in erster Linie durch unsere Global Liquidity Management- und Equities-Geschäftsbereiche erbracht wurden. Derartige Verbindlichkeiten kommen vorrangig von Unternehmen, Banken und anderen Finanzinstituten, Regierungen und Staaten. Die Profil-Limite für eine Refinanzierung über den Wholesale-Markt, die von unseren Stresstestergebnissen abgeleitet und vom Vorstand genehmigt werden, stellen unsere maximale Toleranz für Liquiditätsrisiko dar. Die Limite für eine Refinanzierung über den Wholesale-Markt werden auf die globalen Nettoabflüsse sowie das Gesamtvolumen der unbesicherten Wholesale-Refinanzierung angewandt und täglich überwacht. Unsere Liquiditätsreserven stellen die primäre Absicherung gegen Stress auf den kurzfristigen Wholesale-Refinanzierungsmärkten dar. Auf Einzelgesellschaftsebene können, wo es zweckmäßig und angemessen erscheint, Liquiditätsabflusslimite über ein breites Spektrum an Cashflows gesetzt werden.
Refinanzierung und Kapitalmarktemissionen
Im Jahr 2013 wurden die Kreditmärkte sowohl von fortgesetzten politischen Unsicherheiten in der Eurozone und in den USA, dem anhaltenden Niedrigzinsumfeld, und auch von dem Plan der US-Notenbank, das „Quantative Easing Programm“ allmählich auslaufen zu lassen, beeinflusst. Der fünfjährige Deutsche Bank-CDS wurde in der Spanne zwischen 81 und 136 Basispunkten gehandelt und erreichte seinen Höchststand im März. Seitdem ist der Risikoaufschlag gefallen, und der CDS wurde zum Jahresende nahe dem Jahrestiefstkurs gehandelt. Die Aufschläge auf unsere Anleihen wiesen eine ähnliche Volatilität auf. Unsere vierjährige EUR-Benchmarkanleihe (Coupon von 5,125 %, Fälligkeit im August 2017) wurde zum Beispiel in der Spanne zwischen 20 und 57 Basispunkten gehandelt und schloss das Jahr ebenfalls nahe ihrem Tiefstkurs.
Unser Refinanzierungsplan für 2013 in Höhe von bis zu 18 Mrd €, der Eigenemissionen mit einer Ursprungslaufzeit von mehr als einem Jahr umfasst, wurde vollständig erfüllt und wir haben das Jahr 2013 mit einem Refinanzierungsvolumen von 18,6 Mrd € beendet. Die Refinanzierung verteilte sich hauptsächlich auf die folgenden Finanzierungsquellen: Emission unbesicherter Benchmarkanleihen (4,5 Mrd €), nachrangige Benchmarkanleihen (1,1 Mrd €), unbesicherte Emissionen an Privatkunden (5,6 Mrd €) und unbesicherte Privatplatzierungen (7,5 Mrd €). Der wesentliche Teil des Gesamtemissionsvolumens von 18,6 Mrd € wurde in EUR emittiert (10,2 Mrd €). Darüber hinaus haben wir 5,6 Mrd € in US-$ und kleine Beträge in JPY und GBP emittiert. Zusätzlich zu den direkten Emissionen nutzen wir langfristige Währungsswaps, um unseren Refinanzierungsbedarf außerhalb des Euro zu steuern. Unsere Investorenbasis umfasst Privatkunden (30 %), Banken (23 %), Vermögensverwalter und Pensionsfonds (20 %), Versicherungen (4 %) und andere Investoren einschließlich institutioneller Investoren (23 %). Aus geografischer Sicht teilte sich die Investorenbasis auf Deutschland (25 %), das restliche Europa (45 %), die USA (19 %), die Region Asien/Pazifik (9 %) und andere Länder (2 %) auf. Von unseren zum 31. Dezember 2013 ausstehenden Kapitalmarktemissionen wurden etwa 80 % auf unbesicherter Basis emittiert.
Der durchschnittliche Risikoaufschlag für unsere Emissionen über dem relevanten variablen Index (zum Beispiel Libor) betrug für das gesamte Jahr 36 Basispunkte bei einer durchschnittlichen Laufzeit von 4,4 Jahren. Unsere Emissionsaktivitäten waren im ersten Halbjahr höher, mit einem sich reduzierenden Volumen im zweiten Halbjahr des Jahres 2013. In den einzelnen Quartalen haben wir die folgenden Volumina emittiert: 6,0 Mrd €, 6,5 Mrd €, 2,7 Mrd € und 3,4 Mrd €.
Für 2014 gehen wir in der Grundannahme von einem Refinanzierungsplan von 20 Mrd € aus. Wir planen, diesen über die oben genannten Quellen zu erfüllen, ohne dabei von einer Quelle übermäßig abhängig zu sein. Des Weiteren planen wir, einen Teil dieser Refinanzierung in US-Dollar aufzunehmen und Währungsswaps abzuschließen, um den verbleibenden Finanzierungsbedarf abzudecken. Unsere gesamten Kapitalmarktfälligkeiten, ohne rechtlich ausübbare Kaufoptionen, belaufen sich 2014 auf rund 20 Mrd €.
Informationen über das Fälligkeitenprofil unserer Wholesale-Refinanzierung und Kapitalmarktemissionen stehen in der nachfolgenden Tabelle.
Diversifizierung der Finanzierungsmittel
Die Diversifizierung unseres Refinanzierungsprofils nach Anlegerkategorien, Regionen, Produkten und Instrumenten ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Konzepts des Liquiditätsrisikomanagements. Unsere stabilsten Refinanzierungsmittel stammen aus Kapitalmarktemissionen und Eigenkapital sowie von Privat- und Transaktionsbankkunden. Andere Kundeneinlagen sowie die Geldaufnahmen von Wholesale-Kunden sind weitere Finanzierungsquellen. Die unbesicherte Wholesale-Refinanzierung repräsentiert unbesicherte Wholesale-Verbindlichkeiten, die in erster Linie durch unseren Geschäftsbereich Global Liquidity Management aufgenommen wurden. Aufgrund der Kurzfristigkeit dieser Verbindlichkeiten werden diese primär zur Refinanzierung von Barsalden und liquiden Handelsbeständen genutzt.
Um eine zusätzliche Diversifizierung unserer Refinanzierungsmittel sicherzustellen, besitzen wir eine Pfandbrieflizenz, die uns die Emission von Hypothekenpfandbriefen ermöglicht.
In 2013 haben wir unser Gesamtrefinanzierungsvolumen im Einklang mit dem allgemeinen Verschuldungsabbau in der Bilanz reduziert. Die gesamte externe Refinanzierung ging über das gesamte Jahr um 117 Mrd € (11 %) zurück, wovon der größte Teil auf unser CB&S-Geschäft entfiel, insbesondere aus Reduzierungen aus der unbesicherten Wholesale-Refinanzierung um 20 Mrd € (21 %) sowie der besicherten Refinanzierung und Shortpositionen um 43 Mrd € (22 %). Wir hatten ebenfalls kleinere Rückgänge bei Kapitalmarktemissionen und Eigenkapital (17 Mrd €, 8 %), Transaktionsbankkunden (16 Mrd €, 8 %) und Privatkunden (9 Mrd €, 3 %) zu verzeichnen. Der Gesamtanteil der stabilsten Refinanzierungsquellen (bestehend aus Kapitalmarktemissionen und Eigenkapital, Privatkunden und Transaktionsbankkunden) stieg von 62 % auf 66 % an.
Die unbesicherte Wholesale-Refinanzierung umfasst eine Bandbreite von unbesicherten Produkten wie zum Beispiel Certificates of Deposits (CDs), Commercial Paper sowie Termin-, Call- und Tagesgelder, weitestgehend mit Laufzeiten bis zu einem Jahr. Zusätzlich sind 11 Mrd € forderungsgedeckte Geldmarktpapiere (ABCP), die durch Conduits emittiert werden, in den Finanzierungsvehikeln enthalten.
Das Gesamtvolumen unserer unbesicherten Wholesale-Refinanzierung und der besicherten Refinanzierung schwankte zwischen den Berichtszeiträumen basierend auf unseren zugrunde liegenden Geschäftsaktivitäten. Die höheren Volumen, vornehmlich bei den besicherten Refinanzierungstransaktionen, sind größtenteils durch höhere kundenbezogene Wertpapierfinanzierungsgeschäfte sowie durch das Wachstum des liquiden Handelsbestands zwischen den Quartalsenden getrieben.
Um eine ungewollte Abhängigkeit von diesen kurzfristigen Refinanzierungsquellen zu vermeiden und ein gesundes Refinanzierungsprofil am kurzen Ende zu fördern, das im Einklang mit der festgelegten Risikotoleranz steht, haben wir Limitstrukturen (über die Zeitachse) für diese Finanzierungsquellen implementiert, die aus unserer Stresstestanalye abgeleitet sind. Darüber hinaus haben wir ein Limit für das Gesamtvolumen der unbesicherten Wholesale-Refinanzierung definiert, um die Abhängigkeit von dieser Finanzierungsquelle im Rahmen der Diversifizierung der Finanzierungsquellen zu steuern.
Die folgende Grafik zeigt die Zusammensetzung unserer externen Refinanzierungsquellen, die zu unserer Liquiditätsrisikoposition beitrugen. Sie sind in Mrd € sowie als prozentualer Anteil an den gesamten externen Finanzierungsquellen dargestellt.
Zusammensetzung externer Finanzierungsquellen

Die folgende Tabelle zeigt die vertraglichen Fälligkeiten unserer kurzfristigen Wholesale-Refinanzierungen (einschließlich unbesicherter Wholesale-Refinanzierung plus forderungsgedeckte Geldmarktpapiere) sowie unserer Kapitalmarktemissionen.
Fälligkeiten von Wholesale-Refinanzierung und Kapitalmarktemissionen |
||||||||||
|
31.12.2013 |
|||||||||
in Mio € |
Nicht mehr als 1 Monat |
Mehr als 1 Monat, aber nicht mehr als 3 Monate |
Mehr als 3 Monate, aber nicht mehr als 6 Monate |
Mehr als 6 Monate, aber nicht mehr als 1 Jahr |
Zwischen- |
Mehr als 1 Jahr, aber nicht mehr als 2 Jahre |
Mehr als 2 Jahre |
Insgesamt |
||
|
||||||||||
Einlagen von Banken |
14.446 |
5.704 |
5.536 |
1.350 |
27.035 |
9 |
148 |
27.192 |
||
Einlagen von sonstigen Wholesale-Kunden |
5.589 |
4.419 |
861 |
259 |
11.127 |
129 |
128 |
11.384 |
||
CDs und CP |
4.819 |
19.135 |
7.188 |
3.646 |
34.789 |
31 |
14 |
34.834 |
||
ABCP |
5.221 |
4.833 |
541 |
0 |
10.596 |
0 |
0 |
10.596 |
||
Vorrangige unbesicherte Verbindlichkeiten |
2.364 |
1.632 |
3.203 |
3.561 |
10.760 |
10.014 |
32.851 |
53.625 |
||
Vorrangige unbesicherte strukturierte Verbindlichkeiten |
470 |
1.566 |
1.257 |
3.585 |
6.877 |
4.312 |
19.746 |
30.935 |
||
Besicherte Schuldverschreibungen |
149 |
1.208 |
113 |
1.660 |
3.130 |
1.677 |
20.457 |
25.263 |
||
Nachrangige Verbindlichkeiten |
255 |
4.527 |
1.137 |
670 |
6.588 |
2.511 |
10.948 |
20.048 |
||
Sonstige |
70 |
21 |
6 |
0 |
97 |
0 |
76 |
173 |
||
Insgesamt1 |
33.382 |
43.046 |
19.841 |
14.730 |
110.999 |
18.683 |
84.368 |
214.050 |
||
Davon besichert |
5.370 |
6.042 |
654 |
1.660 |
13.726 |
1.677 |
20.457 |
35.859 |
||
Davon unbesichert |
28.012 |
37.004 |
19.187 |
13.070 |
97.274 |
17.006 |
63.911 |
178.190 |
Das Gesamtvolumen der innerhalb eines Jahres fällig werdenden Wholesale-Verbindlichkeiten und Kapitalmarktemissionen in Höhe von 111 Mrd € zum 31. Dezember 2013 sollte im Zusammenhang mit unseren gesamten Liquiditätsreserven von 196 Mrd € betrachtet werden. Die Reduktion des Volumens der Fälligkeiten innerhalb eines Jahres ist hauptsächlich getrieben durch unseren allgemeinen Verschuldungsabbau in der Bilanz.
|
31.12.2012 |
|||||||||||
in Mio € |
Nicht mehr als 1 Monat |
Mehr als 1 Monat, aber nicht mehr als 3 Monate |
Mehr als 3 Monate, aber nicht mehr als 6 Monate |
Mehr als 6 Monate, aber nicht mehr als 1 Jahr |
Zwischen- |
Mehr als 1 Jahr, aber nicht mehr als 2 Jahre |
Mehr als 2 Jahre |
Insgesamt |
||||
|
||||||||||||
Einlagen von Banken |
24.627 |
5.820 |
2.542 |
870 |
33.859 |
25 |
214 |
34.098 |
||||
Einlagen von sonstigen Wholesale-Kunden |
20.776 |
1.996 |
779 |
465 |
24.015 |
185 |
294 |
24.495 |
||||
CDs und CP |
9.978 |
14.880 |
5.329 |
3.625 |
33.812 |
283 |
183 |
34.277 |
||||
ABCP2 |
6.127 |
5.614 |
575 |
0 |
12.316 |
0 |
0 |
12.316 |
||||
Vorrangige unbesicherte Verbindlichkeiten |
1.972 |
4.921 |
5.101 |
4.489 |
16.483 |
6.929 |
37.419 |
60.832 |
||||
Vorrangige unbesicherte strukturierte Verbindlichkeiten |
969 |
1.271 |
1.331 |
2.640 |
6.210 |
4.611 |
21.184 |
32.005 |
||||
Besicherte Schuldverschreibungen |
1.501 |
1.120 |
0 |
11 |
2.631 |
3.555 |
25.316 |
31.502 |
||||
Nachrangige Verbindlichkeiten |
2.180 |
4.704 |
1.750 |
1.262 |
9.898 |
1.069 |
11.940 |
22.906 |
||||
Sonstige |
7 |
33 |
12 |
6 |
58 |
18 |
227 |
303 |
||||
Insgesamt1,2 |
68.137 |
40.358 |
17.419 |
13.368 |
139.283 |
16.675 |
96.777 |
252.735 |
||||
Davon besichert |
7.628 |
6.734 |
575 |
11 |
14.947 |
3.555 |
25.316 |
43.818 |
||||
Davon unbesichert |
60.509 |
33.625 |
16.844 |
13.357 |
124.335 |
13.120 |
71.461 |
208.917 |
Die folgende Tabelle zeigt den Währungsaufriss unserer kurzfristigen Wholesale-Refinanzierungen sowie unserer Kapitalmarktemissionen.
Währungsaufriss der Wholesale-Refinanzierung und der Kapitalmarktemissionen |
||||||||||
|
31.12.2013 |
31.12.2012 |
||||||||
in Mio € |
In EUR |
In USD |
In GBP |
In anderen Währungen |
Insgesamt |
In EUR |
In USD |
In GBP |
In anderen Währungen |
Insgesamt |
Einlagen von Banken |
2.630 |
19.453 |
1.516 |
3.592 |
27.192 |
3.924 |
18.121 |
6.336 |
5.717 |
34.098 |
Einlagen von sonstigen Wholesale-Kunden |
2.177 |
6.413 |
667 |
2.127 |
11.384 |
3.139 |
15.709 |
778 |
4.868 |
24.495 |
CDs und CP |
6.291 |
22.467 |
4.394 |
1.682 |
34.834 |
5.715 |
20.341 |
4.524 |
3.698 |
34.277 |
ABCP |
1.245 |
8.132 |
1.219 |
0 |
10.596 |
848 |
9.975 |
1.493 |
0 |
12.316 |
Vorrangige unbesicherte Verbindlichkeiten |
39.500 |
8.676 |
1.794 |
3.656 |
53.625 |
43.220 |
12.918 |
24 |
4.670 |
60.832 |
Vorrangige unbesicherte strukturierte Verbindlichkeiten |
13.381 |
12.072 |
164 |
5.319 |
30.935 |
12.594 |
12.245 |
223 |
6.943 |
32.005 |
Besicherte Schuldverschreibungen |
25.263 |
0 |
0 |
0 |
25.263 |
31.484 |
11 |
7 |
0 |
31.502 |
Nachrangige Verbindlichkeiten |
11.264 |
8.028 |
176 |
579 |
20.048 |
14.673 |
7.289 |
221 |
724 |
22.906 |
Sonstige |
72 |
2 |
2 |
97 |
173 |
72 |
173 |
0 |
59 |
303 |
Insgesamt |
101.823 |
85.243 |
9.932 |
17.052 |
214.050 |
115.670 |
96.780 |
13.606 |
26.679 |
252.735 |
Davon besichert |
26.508 |
8.132 |
1.219 |
0 |
35.859 |
32.333 |
9.985 |
1.500 |
0 |
43.818 |
Davon unbesichert |
75.314 |
77.111 |
8.713 |
17.052 |
178.190 |
83.337 |
86.795 |
12.105 |
26.679 |
208.917 |
Liquiditätsablaufbilanz
Zur Erstellung eines Fälligkeitsprofils (Liquiditätsablaufbilanz) ordnen wir alle für das Refinanzierungsprofil relevanten Aktiva und Passiva entsprechend ihren ökonomischen Fälligkeiten Laufzeitbändern zu. Die Liquiditätsablaufbilanz wird sowohl auf einer währungsübergreifenden Basis erstellt als auch für ausgewählte Währungen und juristische Einheiten. Da Handelsaktiva in der Regel liquider sind, als ihre vertragliche Laufzeit erkennen lässt, legen wir individuelle Liquiditätsprofile fest, die deren relativen Liquiditätswert zeigen. Aktiva und Passiva aus dem Privatkundengeschäft (Hypothekendarlehen und Privatkundeneinlagen), die üblicherweise unabhängig von den geltenden Kapitalmarktbedingungen erneuert oder verlängert werden, ordnen wir entsprechend ihrer erwarteten Prolongation bestimmten Zeitbändern zu. Wholesale-Bankprodukte stellen wir entsprechend ihren vertraglichen Laufzeiten ein.
Die Liquiditätsablaufbilanz zeigt für jedes Laufzeitband einen Überschuss beziehungsweise eine Unterdeckung an Finanzierungsmitteln und ermöglicht die Steuerung offener Liquiditätspositionen. Die Liquiditätsablaufbilanz bildet zusammen mit dem Prozess zur Erstellung der strategischen Liquiditätsplanung, die das Angebot und die Nachfrage nach Refinanzierungsmitteln über alle Geschäftsbereiche hinweg prognostiziert, die Grundlage für unseren jährlichen Emissionsplan. Nach Genehmigung durch den Vorstand legt der Emissionsplan die Emissionsziele für Wertpapiere nach Laufzeit, Volumen und Instrument fest. Im vergangenen Jahr hat der Vorstand eine spezielle Risikotoleranz für unsere USD-Liquiditätsablaufbilanz eingeführt, welche als Grenze in der maximalen Unterdeckung für jedes Laufzeitenband 10 Mrd € festlegt (> 1 Jahr bis zu > 10 Jahre). Dies ergänzt die Risikotoleranz für unsere währungsübergreifende Liquiditätsablaufbilanz, die es erfordert, eine positive Liquiditätsposition in jedem Laufzeitenband (> 1 Jahr bis zu > 10 Jahre) vorzuhalten. Beide Liquiditätsablaufbilanzen waren innerhalb der entsprechenden Risikotoleranzen per Jahresende 2013 sowie 2012.
Transfer Pricing
Wir unterhalten ein Konzept für Verrechnungspreise, das für alle Geschäftsbereiche bindend ist und sicherstellt, dass die Preise (i) für Aktiva im Einklang mit deren zugrunde liegendem Liquiditätsrisiko stehen, (ii) Passiva im Einklang mit deren Finanzierungslaufzeit stehen und (iii) bedingte Zahlungsverpflichtungen im Einklang mit den Kosten für die Bereitstellung ausreichender Liquiditätsreserven gestellt werden, die zur Abdeckung unerwarteter Zahlungsrisiken benötigt werden.
In diesem Konzept für Verrechnungspreise allokieren wir die Refinanzierungs- und Liquiditätsrisikokosten und -nutzen an alle Geschäftsbereiche und setzen im Rahmen der Liquiditätsrisikorichtlinien der Bank finanzielle Anreize. Verrechnungspreise unterliegen den Laufzeitaufschlägen in Abhängigkeit der Marktbedingungen. Die Liquiditätsprämien werden von Treasury festgelegt und in einem separaten Liquiditätskonto ausgewiesen. Das Treasury-Liquiditätskonto spiegelt die aggregierten langfristigen Liquiditätskosten wider. Die Steuerung und Kostenallokation des Liquiditätskontos ist die wichtigste Stellgröße für die Verrechnung unserer Refinanzierungskosten.
Liquiditätsreserven
Die Liquiditätsreserven beinhalten verfügbare Barmittel und Barmitteläquivalente, hochliquide Wertpapiere (inklusive Staaten, staatlichen Einrichtungen und staatlich garantierten Wertpapieren) sowie weitere unbelastete und zentralbankfähige Vermögenswerte.
Das Volumen unserer Liquiditätsreserve ist eine Funktion des erwarteten Stresstest-Ergebnisses, sowohl auf einer aggregierten als auch auf einer individuellen Währungsebene. Wenn wir zunehmend kurzfristige Wholesale-Verbindlichkeiten erhalten, die einen hohen Liquiditätsabfluss unter Stress mit sich bringen, so werden wir diese Liquidität zur Absicherung überwiegend in Barmitteln oder hochliquiden Wertpapieren halten. Somit schwankt das Gesamtvolumen unserer Liquiditätsreserven gemessen an den erhaltenen kurzfristigen Wholesale-Verbindlichkeiten, obwohl dies keine materiellen Auswirkungen auf unsere Gesamtliquiditätsposition unter Stress hat. Unsere Liquiditätsreserven beinhalten nur Aktiva, die innerhalb des Konzerns frei übertragbar sind oder zur Schließung von Liquiditätsabflüssen in lokalen Geschäftseinheiten verwendet werden können. Die überwiegende Mehrheit unserer Liquiditätsreserven wird zentral auf Konzernebene oder in unseren ausländischen Niederlassungen gehalten. An wichtigen Standorten werden weitere Reserven gehalten. Wir halten unsere Reserven in den wichtigsten Währungen. Ihre Größe und Zusammensetzung unterliegt einer regelmäßigen Überprüfung durch das Senior Management. Neben den unten aufgeführten Liquiditätsreserven halten wir Liquiditätsreserven von 19 Mrd €, die die lokalen Abflüsse in Stresssituationen übersteigen. Diese werden weiterhin in Gesellschaften gehalten, die Übertragungseinschränkungen aufgrund entsprechender lokaler Kreditanforderungen oder ähnlichen aufsichtsrechtlichen Restriktionen unterliegen. Daher berücksichtigen wir diese Beträge nicht bei der Berechnung unserer frei übertragbaren Liquiditätsreserven.
Zusammensetzung unserer frei übertragbaren Liquiditätsreserven nach Muttergesellschaft (inklusive Zweigstellen) und Tochtergesellschaften |
||||
|
31.12.2013 |
31.12.2012 |
||
in Mrd € |
Buchwert |
Liquiditätswert |
Buchwert |
Liquiditätswert |
Verfügbare Barsalden und Äquivalente (vorwiegend bei Zentralbanken) |
78 |
77 |
128 |
128 |
Muttergesellschaft (inklusive Zweigstellen) |
68 |
67 |
112 |
112 |
10 |
10 |
16 |
16 |
|
Hochliquide Wertpapiere (enthalten Staatsanleihen, von Staaten garantierte Anleihen und Anleihen staatlicher Einrichtungen) |
95 |
89 |
91 |
82 |
Muttergesellschaft (inklusive Zweigstellen) |
71 |
67 |
56 |
52 |
Tochtergesellschaften |
24 |
22 |
35 |
30 |
Sonstige unbelastete zentralbankfähige Wertpapiere |
23 |
17 |
13 |
10 |
Muttergesellschaft (inklusive Zweigstellen) |
17 |
13 |
12 |
9 |
Tochtergesellschaften |
6 |
4 |
1 |
1 |
Gesamte Liquiditätsreserven |
196 |
183 |
232 |
220 |
Muttergesellschaft (inklusive Zweigstellen) |
156 |
147 |
180 |
173 |
Tochtergesellschaften |
41 |
36 |
52 |
47 |
Am 31. Dezember 2013 beliefen sich unsere frei übertragbaren Liquiditätsreserven auf 196 Mrd € im Vergleich zu 232 Mrd € am 31. Dezember 2012. Die Hauptursache für diesen Rückgang um 36 Mrd € in 2013 war die Reduzierung unserer unbesicherten Wholesale-Refinanzierung um 20 Mrd € während des Jahres zusammen mit Rückgängen in anderen Refinanzierungsquellen. Unsere Liquiditätsreserven betrugen im Berichtsjahr durchschnittlich 216 Mrd € gegenüber 211 Mrd € in 2012 (Letztere ohne Postbank). Die obige Tabelle zeigt den Buchwert für den Bilanzwert unserer Liquiditätsreserven, während der Liquiditätswert unsere Schätzung des Werts widerspiegelt, der vor allem durch besicherte Refinanzierungen erzielt werden könnte. Dabei werden die Entwicklungen an den Märkten für besicherte Refinanzierungen in Stressperioden berücksichtigt.