Die Risikogewichtung von Verbriefungspositionen, die dem aufsichtsrechtlichen Formelansatz (Supervisory Formula Approach, „SFA“) unterliegen, wird anhand einer Formel bestimmt, die unter anderem vom Kapitalbedarf des verbrieften Portfolios und der Seniorität der Verbriefungsposition im Wasserfall als Eingangsparametern abhängt. Bei der Anwendung des SFA schätzen wir die Risikoparameter PD und LGD für die Vermögenswerte des Verbriefungsportfolios unter Anwendung unserer intern entwickelten und für diese Aktiva zugelassenen Bonitätseinstufungssysteme. Wir entwickeln kontinuierlich neue Bonitätseinstufungssysteme zur Anwendung auf homogene Portfolios von Forderungen, die nicht von uns begeben wurden. Diese Bonitätseinstufungssysteme basieren auf historischen Ausfallraten und Verlustinformationen für vergleichbare Forderungen. Die Risikoparameter PD und LGD werden dabei auf Portfolioebene abgeleitet.
Ungefähr 72 % der gesamten Verbriefungspositionen im Anlagebuch unterliegen dem SFA. Dieser Ansatz wird überwiegend zur Einschätzung von Positionen verwendet, die auf Unternehmenskrediten, Automobilkrediten und gewerblichen Immobilien basieren.
Für nicht geratete IRBA-Verbriefungspositionen im Zusammenhang mit ABCP-Programmen, bei denen es sich nicht um Asset Backed Commercial Paper handelt, wird das Risikogewicht anhand des Internal Assessment Approach („IAA“) berechnet. Neben der Anwendung dieses Konzepts für aufsichtsrechtliche Zwecke wird die interne Bonitätseinstufung, welche aus dem IAA abgeleitet wird, für die Berechnung des erwarteten Verlusts und des Ökonomischen Kapitals verwendet und spielt eine signifikante Rolle im Kreditentscheidungs- und -überwachungsprozess.
Wir haben die Genehmigung der BaFin erhalten, den IAA für etwa 71 % der Verbriefungspositionen gegenüber ABCP-Conduits anzuwenden.
Vermögensklassen, die dem IAA unterliegen, werden von einem spezifischen und detaillierten Regelwerk pro Vermögensklasse (Asset Class Write-ups, auch „ACW“) erfasst. Die ACW wurden von Credit Risk Management, Risk Analytics and Living Wills und dem kundenbezogenen Bereich eingeführt. Das Regelwerk wird in einem formellen internen Prozess überprüft und genehmigt. Diese Überprüfung erfolgt mindestens jährlich. Im Falle wesentlicher Veränderungen im Rahmen des Überprüfungsprozesses erfordern die ACW eine erneute Genehmigung der Aufsicht für bereits zugelassene Vermögensklassen.
Wir haben für 14 verschiedene Vermögensklassen – sowohl für private als auch gewerbliche Vermögenswerte – eine Zulassung der BaFin für den IAA erhalten. Die Stressfaktoren unterscheiden sich je nach Vermögensklasse und Bonitätseinstufungsebene. Sie basieren auf Kriterien, die von der führenden externen Ratingagentur festgelegt wurden, und bilden die Grundlage der internen qualitativen und quantitativen Analyse der Bonitätseinstufungen. Die Stressfaktorenmultiplikatoren geben in der Regel an, wie viele Kreditverbesserungen im Vergleich zum erwarteten Verlust auf Portfolioebene notwendig sind, um eine spezielle Bonitätseinstufung zu erzielen.
Die beiden folgenden Tabellen zeigen a) die Stressfaktormultiplikatoren auf Bonitätseinstufungsebene und b) die wesentlichsten Stresstestmethodiken für die Vermögensklassen ohne definierte Stressfaktormultiplikatoren, basierend auf der Methodik der jeweilig führenden Ratingagenturen.
IAA genehmigte Vermögensklassen – Zusammenfassung der Stressfaktormultiplikatoren der Ratingagenturen |
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Vermögensklasse |
Automobilkredite |
Forderungsbe- |
Gewerbliche Leasing- und Kreditfinan- |
Konsumenten- |
Kreditkarten |
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
Dominierende Ratingagentur |
S&P |
Moody’s |
S&P |
S&P |
S&P |
S&P |
AAA |
3,75–5 |
1,95 |
5 |
4–5 |
3–6,6 |
2,5 |
AA |
3–4 |
1,8–1,76 |
4 |
3–4 |
2,5–5 |
2,25 |
A |
2–3 |
1,73–1,69 |
3 |
2–3 |
2–3,75 |
2 |
BBB |
1,75–2 |
1,67–1,63 |
2 |
1,5–2 |
1,5–2,5 |
1,5 |
BB |
1,5–1,75 |
1,5–1,2 |
|
1–1,5 |
1,25–1,5 |
|
Zusammenfassung der Stressfaktormethodik der Ratingagenturen ohne definierte Stressfaktormultiplikatoren |
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Vermögens- |
Nachschuss- |
MBS-Servicer- |
Marktwert-CDO |
RMBS – Australien |
RMBS – Europa |
RMBS – USA |
Strukturierte Entschädigungs- |
Studenten- |
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Führende Ratingagentur |
Moody’s |
Moody’s |
S&P |
S&P |
S&P |
S&P |
S&P |
Moody’s |
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Anmerkung |
Die Methodik basiert auf konservativen Annahmen hinsichtlich der Bonität des Kreditnehmers und der Erlösquoten und wird von bereits vorhandenen Korrelationskriterien gestützt. |
Die Methodik basiert auf bonitätsstufen-spezifischen Erlösquoten für unterschiedliche Arten von Servicervorschüssen. Die Cashflows werden verschiedenen Zinssatz- |
Die Methodik von S&P und Moody’s basiert auf Beleihungsquoten statt auf Stressfaktormultiplikatoren, die auf den jeweiligen Websites der Unternehmen nachzulesen sind. |
Die S&P-Methodik, der Ausfall- und Verlustannahmen je Bonitätsstufe zugrunde liegen, basiert auf Benchmark-Pools. Dabei werden die für den jeweiligen Pool angemessenen Anpassungen verglichen. |
Die S&P-Methodik, der Ausfall- und Verlustannahmen je Bonitätsstufe zugrunde liegen, basiert auf Benchmark-Pools. Dabei werden die für den jeweiligen Pool angemessenen Anpassungen verglichen. |
Jedes Darlehen in dem Pool wird einem Stresstest auf Grundlage der Ausfall- und Verlustannahmen von S&P für die unterschiedlichen Bonitätsstufen unterzogen. |
Es ergibt sich eine wahrscheinliche Verteilung möglicher Ausfallquoten auf jeder Bonitätsstufe. Dabei werden für das Portfolio branchenspezifische Erlösquoten angesetzt. Zusätzliche Stresstests in Bezug auf den Ausfall des größten Kunden und der größten Branche. |
Entspricht der Methodik von Moody’s, bonitätsstufen-spezifische Stresstests durchzuführen und unter anderen definierte kumulative Ausfallquoten, Raten für freiwillige vorzeitige Tilgungen, Zurückweisungsquoten des Servicers und die Quote der Schuldner mit Rückzahlungsvorteilen anzuwenden. |
Die Cashflow-Modelle, die jeder Vermögensklasse zugrunde liegen, sind ebenfalls Gegenstand der regelmäßigen Überprüfung wie oben beschrieben. Für Verbriefungen in diesen Vermögensklassen nutzen wir externe Ratingagenturen, nämlich Standard & Poor’s und Moody’s, wie in oben stehender Tabelle dargestellt.