Geschäfts- oder Firmenwert
Veränderungen des Geschäfts- oder Firmenwerts
Die Veränderungen des Buchwertes sowie die Bruttobeträge und die kumulierten Wertminderungen des Geschäfts- oder Firmenwerts haben sich zum 30. September 2015 nach zahlungsmittelgenerierenden Einheiten („ZGE“) wie unten dargestellt entwickelt.
Geschäfts- oder Firmenwert, zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet |
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in Mio € |
Corporate Banking & Securities |
Private & Business Clients |
Global Transaction Banking |
Deutsche Asset & Wealth Management |
Non-Core Operations Unit1 |
Sonstige |
Insgesamt |
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Bestand zum 1. Januar 2015 |
2.016 |
2.763 |
474 |
4.131 |
0 |
134 |
9.518 |
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Zugänge |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
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Anpassungen des im Vorjahr erworbenen Geschäfts- oder Firmenwerts zum Erwerbszeitpunkt |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
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Umklassifizierungen |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
||||
Umklassifizierung aus/in (–) zum Verkauf bestimmte Vermögenswerte |
0 |
−1 |
0 |
−16 |
0 |
−138 |
−155 |
||||
Abgänge, die nicht als zum Verkauf bestimmt klassifiziert werden |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
||||
Wertminderungen2 |
−2.168 |
−2.765 |
0 |
0 |
0 |
0 |
−4.933 |
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Wechselkursveränderungen/Sonstige |
152 |
3 |
34 |
216 |
0 |
5 |
411 |
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Bestand zum 30. September 2015 |
0 |
0 |
508 |
4.331 |
0 |
1 |
4.841 |
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Bruttobetrag des Geschäfts- oder Firmenwerts |
3.499 |
2.765 |
508 |
4.331 |
652 |
592 |
12.348 |
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Kumulierte Wertminderungen |
−3.499 |
−2.765 |
0 |
0 |
−652 |
−591 |
−7.507 |
Neben den primären ZGEs weisen die Segmente CB&S und NCOU einen Geschäfts- oder Firmenwert aus, der aus dem Erwerb von nicht integrierten Investments resultiert und deshalb nicht den primären ZGEs der jeweiligen Segmente zugeordnet wurde. Ein solcher Geschäfts- oder Firmenwert ist in der obigen Tabelle unter „Sonstige“ zusammengefasst. Das nicht integrierte Investment in der NCOU besteht aus der Beteiligung an der Maher Terminals LLC und der Maher Terminals of Canada Corp. Die letztgenannte Beteiligung wurde im dritten Quartal 2015 veräußert.
Die Veränderungen des Geschäfts- oder Firmenwertes in den ersten neun Monaten des Jahres 2015 (mit Ausnahme derjenigen, die auf Wechselkursveränderungen beruhen) beinhalteten im Wesentlichen die Wertminderungen von 2.168 Mio € in CB&S und von 2.765 Mio € in PBC. Diese Aufwendungen sind das Ergebnis der im dritten Quartal 2015 durchgeführten Werthaltigkeitsprüfung des Geschäfts- oder Firmenwertes. Der Test wurde durch die weitere Konkretisierung der Strategie 2020 im dritten Quartal ausgelöst, vor allem durch die Auswirkungen der erwarteten höheren Eigenkapitalanforderungen für beide Segmente als auch die aktuellen Erwartungen zu Veräußerungen in PBC. Im Zusammenhang mit dem Verkauf des kanadischen Hafenbetriebs von Maher Terminals wurde der Veräußerungsgruppe im ersten Quartal 2015 ein Geschäfts- oder Firmenwert von 138 Mio € zugeordnet.
Werthaltigkeitsprüfung des Geschäfts- oder Firmenwerts
Ein bei einem Unternehmenszusammenschluss erworbener Geschäfts- oder Firmenwert wird für die Überprüfung der Werthaltigkeit ZGEs zugewiesen. Der Definition in Anhangangabe 1 „Wesentliche Rechnungslegungsgrundsätze und -einschätzungen“ des Finanzberichtes 2014 folgend, sind die primären ZGEs des Konzerns wie oben dargestellt. Ein Geschäfts- oder Firmenwert, der auf „Sonstige“ ZGEs entfällt, wird einzeln auf der Ebene jedes nicht integrierten Investments auf seine Werthaltigkeit hin untersucht. Der Geschäfts- oder Firmenwert wird im vierten Quartal jedes Geschäftsjahres auf seine Werthaltigkeit hin überprüft, indem der erzielbare Betrag jeder ZGE, die Geschäfts- oder Firmenwerte ausweist, mit deren Bilanzwert verglichen wird. Darüber hinaus und in Einklang mit IAS 36 wird der Geschäfts- oder Firmenwert auf Werthaltigkeit hin überprüft, falls ein testauslösendes Ereignis vorliegt. Der erzielbare Betrag einer ZGE entspricht dem jeweils höheren Wert aus dem beizulegenden Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten und dem Nutzungswert.
Die Fortentwicklung der neuen Strategie 2020 des Konzerns stellte ein testauslösendes Ereignis dar, aufgrund dessen ein Werthaltigkeitstest durchgeführt wurde. Die Überprüfung der Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte im dritten Quartal 2015 resultierte in Wertminderungen von insgesamt 4.933 Mio €, bestehend aus 2.168 Mio € und 2.765 Mio € in den ZGEs CB&S und PBC. Die Wertminderung in CB&S wurde vor allem durch Änderungen der Geschäftsaktivitäten im Zuge der erwarteten höheren Eigenkapitalanforderungen getrieben, die zu einem erzielbaren Betrag von rund 26,1 Mrd € führte. Die Wertminderung in PBC war, zusätzlich zu den veränderten Kapitalanforderungen, vor allem von den derzeitigen Erwartungen in Bezug auf Veräußerungen bestimmt, die zu einem erzielbaren Betrag von rund 12,3 Mrd € für die ZGE führte.
Bilanzwert
Der Bilanzwert einer primären ZGE wird unter Verwendung eines Kapitalzuordnungs-Modells hergeleitet. Das Kapitalzuordnungs-Modell verwendet das gesamte Eigenkapital des Konzerns zum jeweiligen Bewertungsstichtag, einschließlich der Anteile ohne beherrschenden Einfluss sowie zusätzlicher Eigenkapitalbestandteile („Zusätzliche Tier-1-Anleihen“), welche unbesicherte und nachrangige Anleihen der Deutschen Bank darstellen und unter IFRS als Eigenkapital klassifiziert sind. Dieses gesamte Eigenkapital wird um spezifische Effekte im Zusammenhang mit nicht integrierten Investments bereinigt, die, wie oben beschrieben, individuell auf Werthaltigkeit überprüft werden, und beinhaltet eine Anpassung für Geschäfts- oder Firmenwerte, welche auf Anteile ohne beherrschenden Einfluss zurückzuführen sind.
Der Bilanzwert (ohne die Zusätzlichen Tier-1-Anleihen) wird in einem zweistufigen Verfahren auf die primären ZGEs zugeordnet, welches sowohl mit der Ermittlung des erzielbaren Betrags als auch mit der derzeitigen internen Kapitalallokationsmethode abgestimmt ist. Das zweistufige Verfahren funktioniert wie folgt: Zunächst unter Nutzung einer solvenzbasierten Allokation des den Deutschen Bank Aktionären zurechenbaren Eigenkapitals, bis das gegenwärtige Zielniveau von 11 % Tier-1-Kernkapitalquote (CRR/CRD 4 Vollumsetzung) erreicht ist. Danach erfolgt, falls anwendbar, eine inkrementelle Zuordnung von Kapital, um die Anforderungen an die Verschuldungsquote zu berücksichtigen. Die solvenzbasierte Allokation beinhaltet Geschäfts- oder Firmenwerte (plus den Zuschlag für Anteile ohne beherrschenden Einfluss) und nicht abzuschreibende immaterielle Vermögenswerte. Des weiteren wird Kapital auf Basis des relativen Anteils der ZGE an den Risikoaktiva, der Kapitalabzüge sowie der regulatorischen Überleitungspositionen allokiert. Im zweiten Schritt, falls anwendbar, erhalten die ZGEs Kapital im Verhältnis ihres Beitrags zum Risikomaß der Verschuldungsquote des Konzerns allokiert. Zusätzlich werden die Anteile ohne beherrschenden Einfluss im Bilanzwert der jeweils betreffenden primären ZGE berücksichtigt. Die Zusätzlichen Tier-1-Anleihen werden auf die primären ZGEs im Verhältnis ihrer jeweiligen Unterschreitung des Maßes für die Verschuldungsquote zugeordnet, welche von der Zielverschuldungsquote des Konzerns, dem jeweiligen Risikomaß für die Verschuldungsquote einer ZGE und dem allokierten Tier-1-Kernkapital abhängt.
Der Bilanzwert für nicht integrierte Investments wird auf Basis des entsprechenden Eigenkapitals bestimmt.
Erzielbarer Betrag
Der Konzern ermittelt die erzielbaren Beträge der primären ZGEs auf der Grundlage des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten (Level 3 in der Hierarchie des beizulegenden Zeitwerts) und verwendet dazu ein Bewertungsmodell auf DCF-Basis. Dieses reflektiert die Besonderheiten des Bankgeschäftes und dessen aufsichtsrechtliches Umfeld. Mithilfe des Modells wird der Barwert der geschätzten zukünftigen Ergebnisse berechnet, die nach Erfüllung der entsprechenden aufsichtsrechtlichen Kapitalanforderungen an die Anteilseigner ausgeschüttet werden können. Die erzielbaren Beträge enthalten auch die beizulegenden Zeitwerte der Zusätzlichen Tier-1-Anleihen, welche, konsistent mit der Zuordnungsmethodik für die Bilanzwerte, auf die primären ZGEs verteilt wurden. Die erzielbaren Beträge der ZGEs, welche von DCF-Modellen abgeleitet sind, wurden mit externen Analystenbewertungen verglichen und befinden sich innerhalb einer plausiblen Bandbreite.
Das DCF-Modell verwendet Ergebnisprognosen und entsprechende Kapitalisierungsannahmen (steigende Kapitalquoten, ausgehend von einem gegenwärtigen Niveau auf eine mittelfristige Tier-1-Kernkapitalquote von 12,5 % und einer Tier-1-Verschuldungsquote von 5,0 %) auf der Grundlage von Finanzplänen für einen Fünfjahreszeitraum. Diese wurden vom Management beschlossen und werden auf ihren Barwert abgezinst. Die Schätzung der zukünftigen Ergebnisse und Kapitalanforderungen erfordert neben einer Berücksichtigung der bisherigen und aktuellen Performance eine Einschätzung der voraussichtlichen Entwicklungen der entsprechenden Märkte sowie des gesamtwirtschaftlichen und aufsichtsrechtlichen Umfelds. Die Ergebnisprognosen über den ursprünglichen Fünfjahreszeitraum hinaus werden, sofern erforderlich, auf ein nachhaltiges Ergebnisniveau angepasst. Danach wird, im Falle einer dauerhaften Fortführung, von einem konstanten oder einem Übergang auf einen konstanten Anstieg ausgegangen. Grundlage hierfür ist eine langfristige Wachstumsrate in Höhe von 3,2 % (2014: 3,2 %), die auf den Erwartungen für die Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts und der Inflationsrate basiert. Der Barwert dieser Ergebnisprognosen wird mithilfe einer ewigen Rente erfasst.
Wesentliche Annahmen
Der DCF-Wert einer ZGE reagiert sensitiv auf die Schätzung der zukünftigen Ergebnisse, auf den Diskontierungszinssatz (Eigenkapitalkosten) sowie in deutlich geringerem Maße auf die langfristige Wachstumsrate. Die angewandten Diskontierungszinssätze wurden auf Basis des Capital Asset Pricing Model ermittelt, das einen risikolosen Zinssatz, eine Marktrisikoprämie und einen Faktor für das systematische Marktrisiko (Betafaktor) beinhaltet. Die Werte für den risikolosen Zinssatz, die Marktrisikoprämie und die Betafaktoren werden mithilfe externer Informationsquellen festgelegt. ZGE-spezifische Betafaktoren basieren auf den Daten einer entsprechenden Gruppe von Vergleichsunternehmen. Schwankungen der vorgenannten Komponenten könnten sich auf die Berechnung der Diskontierungszinssätze auswirken.
Primäre zahlungsmittelgenerierende Einheiten mit Geschäfts- oder Firmenwert |
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Diskontierungszinssatz (Nachsteuersätze) |
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2015 |
2014 |
Corporate Banking & Securities |
9,7 % |
10,3 % |
Private & Business Clients |
9,2 % |
10,0 % |
Global Transaction Banking |
8,1 % |
8,5 % |
Deutsche Asset & Wealth Management |
9,1 % |
9,5 % |
Das Management hat die den wesentlichen Annahmen zugrunde liegenden Werte in der nachfolgenden Tabelle anhand einer Kombination aus internen und externen Analysen bestimmt. Schätzungen zu Effizienzsteigerungen und dem Kostensenkungsprogramm beruhen auf den bislang erzielten Fortschritten sowie den geplanten Projekten und Initiativen.
Primäre zahlungsmittelgenerierende Einheit mit Geschäfts- oder Firmenwert |
Beschreibung der wesentlichen Annahmen |
Unsicherheiten, die mit den wesentlichen Annahmen einhergehen, sowie mögliche Ereignisse und Umstände, die negative Auswirkungen haben könnten |
Corporate Banking & Securities |
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Private & Business Clients |
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Global Transaction Banking |
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Deutsche |
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Eine Überprüfung der Konzernstrategie oder gewisse politische oder globale Risiken für die Bankenbranche könnten die Ergebnisprognosen für einige ZGEs des Konzerns negativ beeinflussen. Dazu zählen unter anderem eine Rückkehr der europäischen Staatsschuldenkrise, Unsicherheiten bei der Umsetzung bereits beschlossener Regelungen und der Einführung gewisser Gesetzesvorhaben, die aktuell in der Diskussion sind, sowie ein künftiger Rückgang des BIP-Wachstums. Dies könnte in der Zukunft zu einer Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwerts führen.
Sonstige immaterielle Vermögenswerte
Veränderungen der sonstigen immateriellen Vermögenswerte
In den ersten neun Monaten des Jahres 2015 ging der Buchwert der sonstigen immateriellen Vermögenswerte von 5,4 Mrd € um 342 Mio € auf 5,1 Mrd € zurück. In diesem Rückgang sind zum einen Zugänge zu selbst erstellten immateriellen Vermögenswerten von 885 Mio € enthalten, die aus der Aktivierung von Aufwendungen im Zusammenhang mit der im Konzern vorgenommenen Entwicklung selbst erstellter Software resultieren. Dem stehen Abschreibungen im Berichtszeitraum und erfasste Wertminderungen auf selbst erstellte Software in Höhe von 376 Mio € und 31 Mio € gegenüber. Letztere sind im Wesentlichen eine Folge der im Zuge des OpEx-Programms durchgeführten Überprüfung bestehender Plattform-Software. Am 27. April 2015 stellte die Deutsche Bank ihre neue strategische Agenda vor, in welcher der Verkauf der Postbank einen integralen Bestandteil bildet. Die Fortentwicklung der neuen Strategie 2020 des Konzerns stellte ein testauslösendes Ereignis dar, nach dem der in der ZGE PBC bilanzierte Geschäfts- oder Firmenwert sowie die restlichen nicht-finanziellen Vermögenswerte auf Werthaltigkeit zu untersuchen waren. Die Bewertung, die auf Basis des neuen strategischen Plans im dritten Quartal 2015 durchgeführt wurde, resultierte in einer Wertminderung der ZGE PBC. Nachdem zunächst der in der ZGE PBC zugeordnete Geschäfts- oder Firmenwert (2,8 Mrd €) vollständig abgeschrieben wurde, ist eine Wertminderung von 837 Mio € auf die in der ZGE PBC zugeordneten sonstigen immateriellen Vermögenswerte erfasst worden. Diese beruht auf dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten (Level 3 in der Hierarchie des beizulegenden Zeitwerts) und betrifft hauptsächlich die vollständige Abschreibung der Postbank-Marke (410 Mio €) sowie der kundenbezogenen immateriellen Vermögenswerte (397 Mio €), wodurch die geänderte strategische Ausrichtung und die erwartete Entkonsolidierung der Postbank zum Ausdruck kommt.