Das Ergebnis im Geschäftsjahr 2016 wurde stark geprägt durch entschlossenes Handeln des Managements mit dem Ziel, die Bank zu verbessern und zu modernisieren sowie von Belastungen durch Rechtsstreitigkeiten und Marktturbulenzen. Bei der Implementierung strategischer Entscheidungen haben wir signifikante Fortschritte gemacht und Maßnahmen ergriffen, um unsere Kontrollinfrastruktur weiter zu stärken. Auch bei unserer Strategie zum fortgesetzten Risikoabbau und bei der Aufarbeitung anhängiger Rechtsstreitigkeiten wurden deutliche Fortschritte erzielt. Unsere Erträge und Kundenbestände wurden durch die negative Berichterstattung über unsere Verhandlungen mit dem U.S. Justizministerium im Oktober 2016 beeinträchtigt. Nach unserer Einschätzung haben wir in einem schwierigen Jahr unsere Widerstandsfähigkeit bewiesen, zumal wir viele unserer Kunden angesichts unserer kontinuierlichen Fortschritte bei der Umsetzung unserer Ziele, die ursprünglich im Oktober 2015 bekanntgegeben wurden, zurückgewinnen konnten. Wir haben das Jahr mit einer starken Kapital- und Liquiditätsposition abgeschlossen.
Die Konzernfinanzkennzahlen lauten wie folgt:
Konzernfinanzkennzahlen |
Status zum Ende 2016 |
Status zum Ende 2015 |
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Erträge |
30,0 Mrd € |
33,5 Mrd € |
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Ergebnis vor Steuern |
–0,8 Mrd € |
–6,1 Mrd € |
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Gewinn/Verlust (–) nach Steuern |
–1,4 Mrd € |
–6,8 Mrd € |
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Eigenkapitalrendite nach Steuern (basierend auf dem durchschnittlichen den Deutsche Bank-Aktionären zurechenbaren materiellen Eigenkapital)1 |
–2,7 % |
–12,3 % |
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Eigenkapitalrendite nach Steuern (basierend auf dem durchschnittlichen Eigenkapital)1 |
–2,3 % |
–9,8 % |
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Bereinigte Kostenbasis2 |
24,7 Mrd € |
26,5 Mrd € |
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Aufwand-Ertrag-Relation3 |
98,1 % |
115,3 % |
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Risikogewichtete Aktiva (RWA)4 |
357,5 Mrd € |
396,7 Mrd € |
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Harte Kernkapitalquote gemäß CRR/CRD 4 (Vollumsetzung)5 |
11,8 %6 |
11,1 % |
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CRR/CRD 4-Verschuldungsquote auf Basis einer Vollumsetzung7 |
3,5 % |
3,5 % |
Die Nettoerträge beliefen sich im Geschäftsjahr 2016 auf 30,0 Mrd € und lagen damit um 3,5 Mrd € unter dem Wert von 2015. Der Rückgang war vor allem auf die Kosten des Risikoabbaus in der Abwicklungseinheit NCOU und die niedrigeren Erträge in den Unternehmensbereichen GM und CIB zurückzuführen, die das schwierige Marktumfeld, das anhaltende Niedrigzinsumfeld in Europa, negative Einschätzungen des Marktes über die Bank und die Strategieumsetzung widerspiegelten. Der Rückgang wurde durch einen Gewinn aus dem Verkauf der Beteiligung an der Hua Xia Bank Co. Ltd. in PW&CC und der Anteile an der Visa Europa Limited in PW&CC und in der Postbank teilweise kompensiert.
Die Zinsunabhängigen Aufwendungen betrugen im Jahr 2016 29,4 Mrd €, was einem Rückgang von 24 % gegenüber 2015 entspricht. Dieser Rückgang resultierte im Wesentlichen aus den niedrigeren Wertminderungen auf den Geschäfts- oder Firmenwert und sonstige immaterielle Vermögenswerte, aus geringeren Belastungen durch Rechtsstreitigkeiten und aus niedrigeren Aufwendungen für leistungsabhängige Vergütungen. Die Wertminderungen auf den Geschäfts- oder Firmenwert und sonstige immaterielle Vermögenswerte betrugen 1,3 Mrd € in 2016 und enthielten eine Belastung von 1,0 Mrd € im Zusammenhang mit dem Verkauf von Abbey Life. In 2015 betrugen die Wertminderungen auf den Geschäfts- oder Firmenwert und sonstige immaterielle Vermögenswerte 5,8 Mrd €. Aufwendungen für Rechtsstreitigkeiten beliefen sich in 2016 auf 2,4 Mrd €, eine Reduktion von 2,8 Mrd € im Vergleich zu 2015. Der Rückgang der Zinsunabhängigen Aufwendungen wurde durch einen Anstieg der EDV-Aufwendungen sowie höhere Aufwendungen im Versicherungsgeschäft teilweise aufgehoben.
Der Verlust vor Steuern lag bei 810 Mio € in 2016 gegenüber einem Verlust vor Steuern von 6,1 Mrd € in 2015. Hauptursache für die Verbesserung um 5,3 Mrd € in 2016 waren die deutlich geringeren Wertminderungen auf den Geschäfts- oder Firmenwert und sonstige immaterielle Vermögenswerte und auch deutlich geringere Aufwendungen für Rechtsstreitigkeiten. Der Verlust nach Steuern in 2016 betrug 1,4 Mrd € gegenüber einem Verlust von 6,8 Mrd € im Jahr 2015.
Unsere Harte Kernkapitalquote gemäß CRR/CRD 4 (Vollumsetzung) lag zum Jahresende 2016 bei 11,8 %, nach 11,1 % zum Jahresende 2015. Gründe für diesen Anstieg sind die Maßnahmen zum Risikoabbau und Veräußerungsgewinne. Die Harte Kernkapitalquote unter Berücksichtigung der Übergangsregelungen lag mit 13,4 % zum Jahresende 2016 deutlich über der Vorgabe von 10,76 %.
Die EZB hat der Deutschen Bank die Ergebnisse des aufsichtlichen Überprüfungs- und Bewertungsprozesses (Supervisory Review and Evaluation Process, SREP) für 2017 mitgeteilt. Darin wird die Säule 2-Mindestanforderung für die Harte Kernkapitalquote (CET 1), unter Berücksichtigung der CRR/CRD 4-Übergangsregelungen, auf 9,51 % festgelegt. Im Vergleich dazu weisen wir zum 1. Januar 2017 eine CET 1-Quote in Höhe von 12,76 % aus. Die SREP-Mindestanforderung für 2017 setzt sich zusammen aus einer Säule 1-Mindestanforderung in Höhe von 4,5 %, einer zusätzlichen Säule 2-Anforderung in Höhe von 2,75 %, einem Kapitalerhaltungspuffer von 1,25 %, einem antizyklischen Kapitalpuffer von derzeit 0,01 % und dem G-SIB-Puffer von 1,0 %.